Beschreibung der Fotografie "Mainai"
Es handelt sich um eine abstrakte, unscharfe Darstellung einer Szene aus dem Fluss Verzasca, die sich stark auf die Bewegung und den Fluss des Wassers konzentriert. Das Farbbild ist im Hochformat aufgenommen. In der Mitte ist ein grosser, heller Wasserstrudel zu sehen. Er sieht aus wie eine schnell rotierende, senkrecht stehende ovale Wolke und hat die Form eines Eies. Deshalb nenne ich dieses Bild Mainai.
Dieses Ei dominiert das untere Drittel des Bildes. Es scheint unten links und rechts von Felsen gestützt zu werden. Über dem Ei sieht man dunkle Felsformationen, die an den Bildrändern leicht abgerundet sind, und dazwischen Wasser. Das obere Drittel des Bildes ist ebenfalls verschwommen und scheint sich zu drehen. Es sieht so aus, als würden die oberen, ebenfalls unscharfen, bogenförmig leicht nach unten verdrehten Felsen das Ei schützen.
Die vorherrschenden Farben sind verschiedene Blau-, Braun- und Violetttöne. Sie schaffen eine beruhigende und zugleich mystische Atmosphäre. Das Blau weist auf klares Wasser, während das Braun die erdigen Töne der umgebenden Felsen andeutet. Die Oberflächenstrukturen des Bildes wirken fliessend und weich. Die verschwommenen und sich drehenden Formen sind das Ergebnis einer Langzeitbelichtung, die die Bewegung des Wassers einfängt und zum Leben erweckt. Die Felsen und anderen Elemente erscheinen ebenfalls verschwommen und in kreisförmiger Bewegung, was zur Gesamtwirkung einer kraftvollen Dynamik beiträgt.
Die Emotionen, die das Bild während der Aufnahme in mir auslöste (und immer noch auslöst), stehen für konzentrierte Kraft. Also Konzentration auf das Wesentliche, aber auch Ruhe und Nachdenklichkeit.
Beschreibung der Fotografie "Perpetual"
Diese Aufnahme zeigt ein abstraktes Bild, das mit einer Technik namens Intentional Camera Movement (ICM) aufgenommen wurde. Ich nenne diese Technik FreeJazz. Ich weiss nicht, wer diesen Begriff erfunden hat. Ich war es nicht. Der unscharfe und verschwommene Eindruck entsteht durch absichtliche und sehr gezielte Bewegungen der Kamera während der Aufnahme. Die Farbfotografie wurde im Hochformat aufgenommen und vermittelt durch die verschwommenen Linien und Farben einen rhythmischen Eindruck von Bewegung und Dynamik.
Die Fotografie zeigt bildfüllend und übereinander angeordnet vier bis fünf grosse, an beiden Bildseiten leicht nach unten abgerundete Spuren von Wischbewegungen in verschiedenen Blau-, Weiss- und Brauntönen. Als hätte jemand versucht, mit breitem Pinsel und Schwung eine Fensterscheibe quer mit verschiedenen Farben zu bemalen. Die „Farbe“ entspricht dem Wasser der Verzasca, dem Untergrund und der unterschiedlichen Beleuchtung von unten und von oben.
Komposition: Die Elemente im Bild wirken organisch verteilt, ohne klaren Fokus oder Mittelpunkt. Dies verstärkt den Eindruck einer natürlichen Bewegung und lässt Raum für Interpretationen.
Diese Fotografie wirkt wie eine Nahaufnahme durch ein Teleobjektiv. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wie fast alle meine Bilder habe ich auch dieses mit einer Normalbrennweite aufgenommen, deren Bildausschnitt dem menschlichen Sehen sehr nahe kommt. Ich glaube aber, dass es vor allem die fast unbeschreibliche Intensität dieses wilden Flusses ist, die in diesem Bild diese so greifbare Nähe erzeugt.
Beschreibung der Fotografie "Zackab"
Das Bild zeigt in Farbe eine abstrakte, verschwommene Darstellung einer felsigen Naturszene im Fluss Verzasca. Es ist im Hochformat aufgenommen und vermittelt durch die weichen, verschwommenen Linien und Farben einen bewegten Eindruck.
Die vorherrschenden Farben sind Braun-, Rot-, Weiss- und einige Grüntöne. Diese Farbpalette schafft eine erdige, natürliche Atmosphäre. Das Weiss steht für das schäumende Wasser, die Rot- und Brauntöne für die umgebenden Felsen.
Die Oberflächenstrukturen des Bildes sind weich und geschmeidig. Die verschwommenen Linien und Formen sind das Ergebnis der Free-Jazz-Aufnahmetechnik, die die Bewegung des Wassers und die Oberfläche der Felsen verschwimmen lässt. Dies verleiht dem Bild eine träumerische und dynamische Qualität. Das Licht wirkt diffus, ohne harte Schatten oder zu starke Kontraste.
Die Bildelemente sind organisch und inhaltlich passend verteilt, jedoch ohne klaren Fokus oder Mittelpunkt. Die strömenden Linien des Wassers, sanft eingebettet zwischen Felsen, verlaufen zunächst vom oberen Bildrand kommend nach links unten und dann, nach rechts abbiegend, in einem scharfen Strahl diagonal durch das Bild in die rechte untere Ecke. Dieser dynamische Übergang vom sanft strömenden Wasser zum scharfen Strahl ist das wesentliche Stilelement dieser Fotografie.
Wäre diese Fotografie ein Gemälde, könnte man sie vielleicht dem Impressionismus zuordnen. Sie verwendet ähnliche Techniken wie fliessende Linien und die Betonung von Licht und Farbe, um eine Stimmung oder ein Gefühl zu vermitteln, anstatt klare Details darzustellen.
Beschreibung der Fotografie "Flirt"
Die Fotografie zeigt in Farbe und im Hochformat eine Langzeitbelichtung des Flusses Verzasca, der spielerisch und leicht dahinplätschert. Von links und rechts fliessen bildfüllend verschiedene, zart anmutende Wasserströme, die sich zu schäumenden Wellen vermischen. Das Bild ist in Farbe und im Hochformat aufgenommen. Wie immer bei meinen Aufnahmen ist der Bildausschnitt eng gewählt. Der Standpunkt der Kamera befand sich - wie so oft - direkt vor der fotografierten Szenerie.
Durch die Langzeitbelichtung erscheinen die Bewegungen des Wassers verschwommen und weich, sodass der Eindruck einer spielerischen, fliessenden Bewegung entsteht. Die Farben des Wassers variieren von Blau und Weiss bis hin zu Grün und Braun, was auf unterschiedliche Tiefen und Untergrundbeschaffenheiten hinweist. Einige Stellen sind heller und schaumiger, während andere dunkler und ruhiger erscheinen. Die Gesamtwirkung dieser Fotografie erscheint mir verspielt, verträumt, aber auch dynamisch und malerisch.
Interessant ist, dass auch dieses Foto wie eine Nahaufnahme wirkt, die mit einem Teleobjektiv aufgenommen wurde. Das ist aber nicht der Fall. Wie fast alle meine Fotografien habe ich auch dieses Bild mit einer Normalbrennweite aufgenommen. Nur wenn der Standpunkt der Kamera so nah wie möglich am Motiv ist, besteht die Chance, dass das Abgebildete den Betrachtenden nahe kommt und berührt. Aus der Distanz scheint es mir fast unmöglich, die Verzasca in all ihren Facetten so einzufangen, dass sie auch emotional vermittelt werden kann.
Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die Worte des berühmten Fotografen Robert Capa: "Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran." Ich war nah genug dran, aber ist dieses Foto gut genug? Ich weiss es nicht. Aber das Bild spricht mich an. Und lässt mich lächeln.
Beschreibung der Fotografie "Zausa“
Die Farbfotografie zeigt im Hochformat eine komplexe Langzeitbelichtung des Flusses Verzasca. Die Bewegungen des Wassers erscheinen weich und verschwommen, aber auch kreuz und quer, sprudelnd und im oberen Teil des Bildes wie sich kreuzende Schwerter.
Im oberen Teil des Bildes dominieren kühle Blautöne, die auch an tiefes, ruhiges Wasser erinnern. Diese Blau- und Grautöne werden von weissen, schäumenden und sich kreuzenden Linien durchzogen, die die teilweise heftige Bewegung des Wassers verdeutlichen. Durch die Langzeitbelichtung entsteht hier der Eindruck von sanften und doch bewegten Wellen.
Im der Bildmitte sind Braun- und Grüntöne zu erkennen, die durch Felsen und Vegetation unter der Wasseroberfläche hervorgerufen werden. Diese Farben vermischen sich mit den weissen Linien des fliessenden Wassers zu einem komplexen, vielschichtigen Muster. Der untere Teil des Bildes zeigt intensivere Brauntöne, die auf einen grösseren Felsen hinweisen, der ebenfalls vom Wasser umspült wird.
Ein bemerkenswertes Detail ist ein leichter Regenbogen in der Mitte des Bildes, wo das Licht durch die Wassertropfen gebrochen wird. Das verleiht dem Bild meiner Meinung nach eine zusätzliche ästhetische Qualität. Und einen Hauch von Magie.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Fotografie ein faszinierendes und spannendes Zusammenspiel von Farben, Strukturen und Bewegung zeigt. Das ist zumindest mein Eindruck. Die Langzeitbelichtung betont die Dynamik des fliessenden und sich überschlagenden Wassers.
Warum der Bildtitel "Zausa"? Ist doch klar, Zausa... zerzaust. So fühle ich mich immer, wenn ich dieses Bild vor mir habe. Aber auch oft, wenn ich in diesem Fluss fotografiere. Um mich herum ist fast immer ein wildes Durcheinander von Formen, Farben, Gerüchen und Geräuschen. Und in diesem Chaos muss ich immer wieder einen Standort, eine geeignete Perspektive und den perfekten Bildausschnitt finden. Und das alles oft auf rutschigem Untergrund und an exponierten Stellen.
Beschreibung der Fotografie "Cuscino"
Die Fotografie zeigt eine fast durchgehend sehr unscharfe Aufnahme von runden, nass und vor allem verfilzt wirkenden Steinen und ihrem Untergrund. Hauptthema des Bildes sind diese Steine, die in ihrer Vielzahl und Dichte den gesamten Bildraum einnehmen. Es handelt sich um eine Aufnahme im Hochformat, in dem - mit einer Ausnahme - die Masse der zahlreichen, über das ganze Bild verteilten Steine den Fokus bildet. Die vorherrschenden Farben sind Braun, Grau, Beige und Grün, die eine gedämpfte und harmonische Wirkung erzeugen.
Links in der unteren Bildhälfte sind fünf helle, oval gerundete Steine in fast vertikaler Anordnung zu sehen. Sie scheinen zu fallen. Auffällig ist eine insgesamt indirekte Linienführung, die von unten nach oben in einer leichten Drehung immer weiter nach links führt. Ja, alles - oder fast alles - scheint in dieser Fotografie in fallender Bewegung zu sein.
Die Oberflächen der Steine sind verschwommen und vermitteln eine weiche, fast malerische Ästhetik. Das Licht ist natürlich und gleichmässig, ohne harte Schatten, was die Weichheit und Harmonie des Bildes unterstreicht. Die Steine sind fast alle dicht und chaotisch angeordnet. Zusammen mit den Bewegungen verleiht dies dem Bild meines Erachtens eine angenehme Dynamik und Dichte.
Das Bild zeigt erkennbare Bewegungen und Handlungen, es wirkt durch die Unschärfe wie eine bewegte Momentaufnahme. Die starke Unschärfe, die durch die lange Belichtungszeit und die Kamerabewegung entstand, verleiht dem Bild meinem Empfinden nach eine abstrakte, fast expressionistische Qualität.
Die Bewegungsunschärfe und die sanften Farben tragen zu einer ruhigen, harmonischen und doch bewegten Gesamtwirkung bei. Es lässt viel Raum für eigene Interpretationen. Die einen empfinden das Bild als beruhigend und meditativ, andere vielleicht als chaotisch. Für mich persönlich stellt es ein angenehmes, buntes Kissen mit vielen bunten, verfilzten Zotteln dar, in dem sich meine Augen verlieren können.
Beschreibung der Fotografie "W. Turner"
Das Bild zeigt in Farbe und im Hochformat eine energiegeladene Szenerie mitten aus dem Fluss Verzasca, die gleichzeitig Schutz und Geborgenheit vermittelt. Es handelt sich um eine unscharfe, dynamische Aufnahme des fliessenden Wassers, das harmonisch von schützenden Felsen umgeben ist. Die Bewegungsunschärfe verleiht dem Bild eine gewisse impressionistische Qualität. Im Mittelpunkt stehen die fliessenden Wellen und Strudel des Wassers.
Auffällig ist, dass sich nicht nur die grossen Wasserwirbel in der oberen Bildhälfte zu drehen scheinen, sondern die gesamte Szene. So vermittelt diese Fotografie für mich ein Gefühl von dynamischer Geborgenheit. Sie steht für Ruhe und Bewegung zugleich, fängt die Schönheit der Natur ein und lädt die Betrachtenden dazu ein, die fliessende und somit flüchtige Schönheit des Augenblicks zu geniessen.
Die Farben sind vielfältig: Weiss- und Blautöne dominieren das Wasser, während die umgebenden Felsen in Brauntönen erscheinen. Einige Grün- und Gelbtöne schimmern durch das Wasser und deuten auf Lichtreflexionen und die Klarheit des Wassers hin. Das Bild wirkt durch die verwischten Konturen sehr malerisch und vermittelt ein Gefühl von Bewegung und Energie.
Beschreibung der Fotografie "Leona"
Diese Fotografie zeigt eine dynamische und abstrakte Darstellung von Fels und Wasser im Fluss Verzasca. Im Mittelpunkt steht Leona, ein Fels, der in Gestalt einer Löwin mutig und unermüdlich gegen den reissenden Strom der Verzasca kämpft. Trotzig und entschlossen blickt Leona nach rechts den herabstürzenden Wassermassen entgegen. Es handelt sich um eine hochformatige Farbfotografie.
Das gesamte Bild scheint sich um Leona zu drehen. Die kreisförmige Bewegungsunschärfe erzeugt einen wirbelnden Effekt, der dem Bild eine starke visuelle Dynamik verleiht. Die Farben sind vielfältig und reichen von den Brauntönen der Felsen bis zu den Blau- und Weisstönen des Wassers. Die Unschärfe macht es schwierig, einzelne Elemente klar zu identifizieren und verstärkt den abstrakten und dynamischen Charakter der Fotografie.
Die Lichtverhältnisse sind natürlich, mit weichen, gleichmässig verteilten Lichtquellen und interessanten Schattenspielen. Dies trägt zu einer lebendigen, aber auch ernsten Atmosphäre bei, trotz aller Bewegung und Leonas Wut. Die Oberflächen der Felsen und des Wassers verschmelzen zu einem malerischen Eindruck.
Durch die Bewegungsunschärfe entsteht rund um Leona eine kreisförmige, sich zu drehend erscheinende Anordnung der Elemente, was dem Bild Schwung verleiht. Das schafft schafft für mein Empfinden ein Gefühl von Tiefe und Bewegung, welches geeignet ist, mich, und vielleicht auch die BetrachterInnen, in das Bild hineinzuziehen. Tatsächlich kann es schwierig sein, den Blick von Leona zu lösen und sich auf das Ganze zu konzentrieren.
Beschreibung der Fotografie "Finale"
Der Bildtitel bringt es unmissverständlich zum Ausdruck: In dieser hochformatigen Farbfotografie zeige ich, wie die Verzasca einfach alles und jedes zum Brodeln und Kochen bringen kann. Im Zentrum steht das weisse und „heisse“ Wasser der Verzasca, das wild schäumt und kämpft. Es brodelt, spritzt und dampft wie in einem Hexenkessel.
Im oberen Drittel des Bildes sind, zu einem Halbkreis verwischt, mehrere Felsen zu sehen. Darunter stürzen Wassermassen in den Hexenkessel. Ganz unten im Bild sind dunklere Bereiche (es sind Felsen), die die Szene von unten zu stützen scheinen. Und in der Mitte brodelt die Verzasca zart und doch kraftvoll und mit voller Energie vor sich hin. Eine Bildstelle in der Mitte erinnert an ein Feuer. Die Wasserspritzer lassen mich an zarte Locken denken.
Auch diese Fotografie sieht so aus, als hätte ich aus sicherer Entfernung ein Teleobjektiv benutzt. Aber auch diesmal war es nicht so. Im Gegenteil, es war ein leichtes Weitwinkelobjektiv. Tatsächlich stand ich fast im Hexenkessel. Es war nicht das erste Mal, dass meine Ausrüstung und ich nach dem Fotografieren klatschnass waren. Die Kamera hat es überlebt. Und ich auch.