Beschreibung der Fotografie "Enjoy" 
Ich beginne mit einem meiner Lieblingsbilder. Die querformatige Farbfotografie zeigt das Innere eines verfallenen Gebäudes mit zerbrochenen Fenstern und einer improvisierten, fast surrealen Einrichtung mit einem Gartenstuhl aus hellem, karamellfarbenem Plastik. Es handelt sich um ein verlassenes Haus, vermutlich ein ehemaliges Strand- oder Küstengebäude, wie der Blick durch die Fenster auf das Meer vermuten lässt. Das Bild wird im rechten Drittel durch eine Zimmerecke vertikal geteilt. Rechts davon ein Fenster, links zwei Fenster. Ein viertes ist links angeschnitten.
Blickfang ist der alte, abgewetzte, weisse Plastikstuhl, der entspannt und nachdenklich auf der Fensterbank balanciert und in die Ferne des offenen Meeres blickt. Der Stuhl steht am rechten Bildrand. Er balanciert schräg auf dem Fensterbrett, wobei zwei Beine ausserhalb des Fensterbretts stehen. Die anderen beiden Beine lehnen an der Wand im Inneren des Raumes. Die ungewöhnliche Platzierung des Stuhls verleiht der Szene eine seltsame und doch originelle Note.
Ein schmales Holzbrett, das an einem der Fensterrahmen befestigt ist, ragt kühn in den Raum hinein. Es zeigt direkt auf die Beine meines Stativs, das auf dem Bild nicht zu sehen ist. Der Raum ist von grossen Fenstern umgeben, die einst den ganzen Blick freigaben. Zwei der halb zerbrochenen, hölzernen und gesplitterten Fensterrahmen sind mit einer Schnur über die Ecke des Raumes zusammengespannt. 
Durch die zerbrochenen Fenster ist ein kleiner, aber klarer Blick auf das Meer und den Himmel möglich. Das Meer reicht bis zum Horizont und bildet einen ruhigen, blauen Hintergrund. Der Himmel ist leicht bewölkt, was eine weiche Beleuchtung ohne harte Schatten ermöglicht. Dieses weiche, diffuse Licht betont die Oberflächenstrukturen und Details der beschädigten Fenster.
Die Wände des Raumes sind stark verwittert und weisen zahlreiche Risse und Abplatzungen auf. An einigen Stellen sind dunkle Flecken und Verfärbungen zu erkennen, die auf Feuchtigkeitsschäden hindeuten. Die Decke besteht aus Wellblechplatten, die ebenfalls starke Alterungs- und Abnutzungserscheinungen aufweisen. Einige der Wellblechplatten sind verschoben, wo durch eine spitz zulaufende dreieckige Öffnung zusätzliches Licht in den Raum gelangt.
Die Szene strahlt für mich eine Mischung aus Verlassenheit und einem Hauch von Dada aus. Der Kontrast zwischen der früheren Funktionalität des Raumes und seinem jetzigen Zustand der Verwahrlosung und Zerstörung erzeugt in mir ein angenehmes Gefühl stiller Leere. 
Aber da ist der Plastikstuhl. Um ihn dreht sich alles. Die Improvisation mit dem Plastikstuhl und der Blick durch die zerbrochenen Fenster auf das ruhige Meer lassen mich über den Lauf der Zeit und die Vergänglichkeit menschlicher Werke und des Lebens im Allgemeinen nachdenken. Vielleicht geht es dir genauso. Vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall bietet dieser Raum mit seinen Ausblicken genug Platz auch für deine Phantasien.
Um Fragen vorzubeugen: Der Stuhl hing schon vor meiner Ankunft im Fenster. Hätte er nicht dort gehangen, hätte ich ihn dorthin gestellt.

Beschreibung der Fotografie "Balaenoptera musculus" 
Die Fotografie zeigt eine Strandlandschaft mit weitem Blick aufs Meer. Sie wurde in Farbe und im Hochformat aufgenommen.
Im Vordergrund dominiert auf weichem Sand ein grosser, querliegender, gebogener, verwaschener und verwitterter Holzast, dessen rechtes Ende im Sand steckt. Das linke Ende ist frei schwebend, berührt aber fast den Sandboden. Dieser in einem Halbbogen schwebende dicke Ast bildet mit seiner natürlichen, organischen Form ein interessantes visuelles Element. Im rechten Bilddrittel ragt ein kurzes, dünneres Aststück senkrecht aus dem Stamm in den Himmel. 
Der den Ast umgebende Sand ist fein und weist eine gleichmässige, wellige Struktur auf, die auf den Einfluss des Windes hinweist. Die sanften Kurven und Linien im Sand kontrastieren mit der rauen Oberfläche des Holzes und erzeugen ein interessantes Spiel der Texturen. Das wird aber erst richtig deutlich, wenn man den fertigen Druck betrachtet.
Hinter dem Ast breitet sich eine Gruppe grüner, stacheliger Pflanzen über eine kleine Sanddüne aus. Die grünen Blätter bilden einen harmonischen Kontrast zu den warmen Tönen des Sandes und dem kühlen Blau des Meeres.
Im Hintergrund ruht das ruhige, weite Meer.  Die Wasseroberfläche ist sanft und gleichmässig, mit kleinen Wellen, die den Strand umspülen. Das Meer selbst hat einen sanften Blauton, der zum Horizont hin immer heller wird und fast mit dem Himmel verschmilzt.
Der Himmel ist mit Wolken bedeckt, die in verschiedenen hellen Weiss-, Blau- und zarten Rosatönen schattiert sind. Einige Wolken sind dichter und dunkler, während andere dünn und fast durchsichtig erscheinen. Die Wolkenformationen verleihen dem Himmel Textur und Dimension und verstärken die friedliche, leicht melancholische Stimmung der Szene.
Es sind diese gestalterischen und ästhetischen Aspekte, die dazu beitragen, dass diese Fotografie eine tiefe Ruhe und zeitlose Schönheit ausstrahlt. Bei längerer Betrachtung versetzt es mich und vielleicht auch die Betrachterinnen und Betrachter in eine meditative Stimmung.

Beschreibung der Fotografie "Pensionato" 
Das Bild zeigt ein etwa vier Meter langes Holzboot, das unten auf zwei schmalen Stützen ruht. Eingerahmt wird es von einem fast bildfüllenden, noch grösseren, rechteckigen Rahmen. Dieser verzierte Rahmen gibt dem Bild eine besondere Anmutung und lässt das Boot mit allem Drum und Dran wie ein Kunstwerk in einer Ausstellung erscheinen. Ich habe es in Farbe und im Querformat fotografiert.
Der Himmel ist klar und hellblau, mit einer einzigen zarten, flauschigen Wolkengruppe, die sich oben links harmonisch in die Szene einfügt. Fast scheint es, als wolle sie dem Schiff den Weg weisen. Im Hintergrund ist das Meer zu sehen, das in einem sanften Türkisblau schimmert und Ruhe ausstrahlt.
Das Boot selbst ist zweifarbig, unten dunkel weinrot, oben weiss mit einem schmalen türkisfarbenen Rand. Es hat ein abgenutztes, leicht verfallenes Aussehen, das auf seine lange Geschichte und Nutzung hinweist. Der Kiel des Bootes berührt fast das Meer am Horizont, aber nicht ganz. Ein Hauch von Himmel ist noch zu sehen. Als ob es darauf hofft, endlich aus seiner misslichen Lage befreit und wieder ins Wasser gelassen zu werden.
Ein Seil zieht sich von der rechten unteren Ecke des Bildrahmens fast diagonal hinter dem Rahmen und dem Boot nach oben in Richtung Weltraum. In der linken Bildhälfte verlässt es den oberen Bildrand. Das Seil durchschneidet nicht nur ein Drittel des gesamten Bildes, sondern auch die rechte Spitze des Bootes. Für mich ist es ein Spiel von Dreiecken: das kleine aus Holz, das grosse aus Himmel, darunter eine Miniportion Meer. 
Die Farben des Bootes - rot, weiss, türkis - bilden einen eleganten Kontrast zum Blau des Himmels und des Meeres, wodurch das Boot noch mehr ins Auge fällt. Eine dünne, mit LED-Lampen bestückte Lichterkette, die in Schleifen um den Rahmen und die Aussenseite des Bootes gewickelt ist, fügt dem Ganzen Schwung und Eleganz hinzu. 
Für mich ist dieses Bild eine Art stille Erzählung über das Leben des Bootes und seinen originellen Ruhestand. Und von seinem bevorstehenden Ende in den Öfen der sizilianischen Grillstände. Alles in allem ist dieses Foto reich an Bedeutung. Welche Geschichte dieses Bild mir und dir wirklich erzählen will, bleibt offen. 
Es ist ein unerschütterlicher Mythos, dass Fotografien erst durch ihre Botschaft Bedeutung erlangen. Vergiss es. Nimm das Foto, wie es ist. Auch ohne Bedeutung. Setz dich ins Bild, vielleicht auf die kleine zarte Wolke über dem Bug. Geniesse die Aussicht und die frische Brise. Und lass deinen Gedanken freien Lauf. Und gut ist.

Beschreibung der Fotografie "Lavandini"
Die Farbfotografie zeigt eine ungewöhnliche Szene inmitten einer fast naturbelassenen, wilden Küstenlandschaft. Nebeneinander stehen da tatsächlich zwei alte Küchenspülbecken aus weissem Porzellan. Sie sind in ein grob gemauertes Fundament aus verschiedenen Materialien wie Beton und Ziegelsteinen eingelassen. Die Abflussrohre sind zu sehen. Ich habe dieses Bild im Querformat aufgenommen.
Das Ganze wirkt improvisiert und verlassen. Wären da nicht die beiden hellroten, frisch gestrichenen Griffe der Wasserhähne an den beiden Rohrenden hinter den Spülbecken. Aus dem linken Hahn führt ein Schlauch nach unten, der rechte Hahn scheint das Wasser in die Spüle zu leiten.
Hinter den Spülbecken erstreckt sich nach einem kleinen, in den Boden eingelassenen Betonfundament eine üppige, für die sizilianischen Küstenregionen typische grüne Vegetation, durchsetzt mit verschiedenen Sträuchern und niedrigem Buschwerk. Im Hintergrund schimmert das weite Meer in sanften Blau- und Grüntönen, kleine Wellen rollen ans Ufer. Weiter draußen im Meer ragt ein kleiner Felsen aus dem Wasser. Der Himmel ist mit blaugrauen Wolken bedeckt, die eine leicht melancholische, aber auch friedliche Stimmung erzeugen.
Diese Fotografie verbindet für mich das Unerwartete mit der Natur. Ich lese daraus vor allem eine positive Geschichte (siehe unten).
Der Wert dieser Fotografie könnte in ihrer Fähigkeit liegen, ein narratives und emotionales Echo zu erzeugen, die über das Offensichtliche hinausgeht. Die seltsame Platzierung der Spülbecken in der Natur macht das Bild für mich zu einer surrealen und doch nachdenklichen Darstellung menschlicher Einflüsse und der Natur selbst. 
Oft lassen Skulpturen, Gemälde und auch Fotografien die Betrachtenden ratlos im Regen stehen. Vielleicht ist genau das beabsichtigt. Wer sich damit nicht zufrieden geben will, möge sich bei Gelegenheit die Worte der amerikanischen Fotografin Elisabeth Opalenik zu Gemüte führen: "Eigentlich sind alle Fotografien Selbstporträts...". 
Wie muss ein Fotograf ticken, der einsame Spülbecken an der Südküste Siziliens interessant findet, sie fotografiert und ins Netz stellt? Tatsache ist, dass sehr viele Fotografien viel mehr über die Fotografierenden aussagen, als ihnen lieb ist. Dieser Workaround kann das Verständnis von Bildern und anderen Kunstobjekten erleichtern.

Beschreibung der Fotografie "Attraverso il tempo" 
Die Fotografie zeigt eine sehr grosse, massive Steinwand, wahrscheinlich eines mittelalterlichen Gebäudes oder einer Wehrmauer. Ich habe es im Querformat aufgenommen. Es ist eine Farbfotografie. 
Die Oberkante der Mauer fällt schräg nach rechts ab. Sie erstreckt sich von der linken oberen Ecke bis fast zur rechten unteren Ecke des Bildes und ragt in die Tiefe. Dadurch dominiert die Mauer den grössten Teil des Vordergrundes. Sie besteht aus grob behauenen Steinen unterschiedlicher Grösse und Form, die dicht an dicht geschichtet sind.
Im Hintergrund breitet sich das weite Meer aus. Darüber wölbt sich der Himmel. Er ist teilweise bedeckt, die Wolken ziehen sanft über den Horizont. Am rechten Bildrand reicht das Meer bis zum unteren Bildrand. Das Meer wirkt ruhig und endlos, was im Kontrast zu der robusten und schweren Steinmauer im Vordergrund steht. Die rauen, unregelmässigen Steine sind detailreich und vermitteln eine greifbare, fast haptische Qualität. Im Gegensatz dazu ist das Meer glatt und weit, wodurch ein visuelles und thematisches Gleichgewicht entsteht.
Blickfang: In der Mauer befindet sich ein kleines Loch, durch das ein Stück blaues Meer zu sehen ist. Diese kleine Öffnung von der Grösse einer Bananenkiste könnte früher ein Fenster gewesen sein. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es durch einen herausgebrochenen Stein entstanden ist. Sie kann symbolisch als Öffnung in einer sonst undurchdringlichen Barriere gedeutet werden. Diese Öffnung könnte Hoffnung, Perspektive oder den Wunsch nach Freiheit symbolisieren. Das kam mir als erstes in den Sinn.
Alternativ könnte das Loch auch als das Auge eines Meereswächters interpretiert werden, wobei die nach rechts zum Meer hin abfallende Mauer einen Teil seines leicht gesenkten Kopfes darstellen könnte. Stirn, Auge und Nase sind deutlich zu erkennen. Auf jeden Fall fügt der kleine Durchbruch in der Mauer, was immer er darstellen mag, dem Ganzen eine narrative Ebene hinzu, die dem Bild meiner Meinung nach eine besondere Bedeutung und Tiefe verleiht.
Die massive, nach rechts abfallende Diagonale der Mauer verleiht dem Bild Stabilität und Schwere. Wie ein Keil scheint sie alles Böse, das vom Meer auf der rechten Bildseite kommen könnte, aufhalten zu wollen. Meer und Himmel vermitteln dagegen friedliche Weite und Unendlichkeit. Die Farbpalette ist natürlich und beruhigend, mit erdigen Tönen an der Wand und kühlen Blautönen im Hintergrund.
Die Beleuchtung ist - wie bei fast allen meinen Fotografien - weich, gleichmässig und sachlich. Es gibt keine harten Schatten oder grellen Lichter, was zu der überwiegend ruhigen und ausgeglichenen Stimmung des Bildes beiträgt. Das Gleichgewicht zwischen Textur und Farbe, zwischen der physischen Präsenz der Mauer und der immateriellen Weite des Meeres macht das Bild für mich zu einer Chillografie.
Die Beleuchtung ist - wie bei fast allen meinen Fotografien - weich, gleichmässig und sachlich. Es gibt keine harten Schatten oder grellen Lichter, was zu der überwiegend ruhigen und ausgeglichenen Stimmung des Bildes beiträgt. Das Gleichgewicht zwischen Textur und Farbe, zwischen der physischen Präsenz der Mauer und der immateriellen Weite des Meeres macht das Bild für mich zu einer Chillografie.
Die Fotografie beeindruckt mich durch ihre einfache, aber kraftvolle Komposition und die tiefere symbolische Bedeutung, die sie transportiert. Sie lädt mich und vielleicht auch die Betrachtenden zum Nachdenken ein. Zum Beispiel über Barrieren und Durchblicke, über das Beständige und das Unendliche. Aber ich habe auch andere Reaktionen bekommen: Es sei banal und langweilig. Okay, aber ich mag diese Fotografie. Mir gewährt sie ein Blick durch die Zeit.

Beschreibung der Fotografie "Te amo" 
Die Fotografie zeigt im Querformat und in Farbe eine schlanke, weisse Säule, die in der Mitte einer halbrunden gepflasterten Terrasse steht. Umrahmt wird sie von einem kunstvoll gestalteten schwarzen Eisengeländer. Sie besteht aus quadratischen Elementen, die durch filigrane Eisenrohre miteinander verbunden sind. Im Hintergrund wölbt sich ein weiter Himmel mit dramatisch geschwungenen Wolkenformationen über dem tiefblauen Meer. Die Aufnahme entstand in Südspanien.
Der Bildaufbau ist stark symmetrisch. Die zentral platzierte Säule zieht den Blick des Betrachters auf sich und verleiht dem Bild eine ruhige, ausgewogene Struktur. Die geometrischen Muster der Balustrade fügen der Szene zusätzliche visuelle Komplexität hinzu und bilden einen schönen Kontrast zu den natürlichen, organischen Formen des Himmels und des Meeres.
Symmetrische Fotografien gelten oft als gestalterisches No-Go. Meiner Meinung nach passt sie jedoch gut zu den eindrucksvollen Wolken, die in der unteren Bildmitte zusammenlaufen, dem zentrierenden, halbrunden Plateau und der schwungvoll geschwungenen Balustrade, die es umgibt. Die Säule trägt keine offizielle Inschrift, nur ein paar Graffiti und ein schief angebrachtes blaues Abziehbild. Und ein liebevolles "AMANDA - te amo".
Die Farben wirken ausgewogen. Die weisse Säule und die Balustrade heben sich deutlich vom blauen Himmel und Meer ab, was eine harmonische und beruhigende Farbpalette ergibt. Die dramatischen Wolkenformationen kontrastieren mit der soliden Säule, die wie bisher dem Sturm tapfer standhält. 
Diese Fotografie lebt von ihrer Einfachheit und Eleganz. Sie vermittelt vielleicht nicht nur mir ein Gefühl von Ruhe und Stabilität. Die ganze Situation vor, während und nach dem Fotografieren empfand ich als äußerst entspannend. Sie lädt auch dazu ein, die Regeln der Gestaltung gelegentlich hemmungslos zu übertreten.

Beschreibung der Fotografie "Prospettiva"
Die Farbfotografie zeigt bildfüllend eine durch Verfall teilweise zerstörte und stark ausgewaschene Steinmauer, durch die zwei Löcher den Blick ins Freie und auf den Ozean freigeben. Das größere Loch links zeigt das Meer und den Himmel mit Wolkenformationen. Dieses Loch war früher ein Fenster. Ein hölzerner Deckbalken stützt noch das fehlende Fenster, darüber befand sich vermutlich ein halbrundes Oberfenster. Das rechte, nur teilweise sichtbare Loch ist kleiner und rund und mit einem rostigen Metallgitter versehen. Die Mauer besteht aus unregelmässigen, grob oder gar nicht behauenen Steinen unterschiedlicher Grösse und Farbe, die wild, aber dicht aufeinander gesetzt sind. Ich habe dieses Bild im Querformat fotografiert.
Das Bild verbindet Elemente der Zeit, Bewegung, des Verfalls und der Beständigkeit. Die beschädigte Mauer symbolisiert die Vergänglichkeit menschlicher Bauwerke und erinnert an die überdauernden Naturkräfte. Die unregelmässigen Steine verleihen der Mauer eine raue, organische Textur, die im Kontrast zu den sanften, fliessenden Formen des Meeres und Himmels steht.
Die beiden Öffnungen bieten unterschiedliche Perspektiven. Der grössere Mauerausschnitt links gewährt einen freien Blick auf die unendliche Weite des Meeres und vermittelt mir ein Gefühl von Freiheit und Offenheit. Das kleinere, vergitterte Loch wirkt hingegen beengend und könnte Einschränkung und Gefangenschaft symbolisieren. So habe ich es jedenfalls empfunden.
Die Komposition der Fotografie nutzt den Kontrast zwischen den Strukturen der Mauer und den weichen, beweglichen Elementen der Natur. Und zwischen Freiheit und Gefangensein. Diese Dualität erzeugt Spannung und ein harmonisches Gleichgewicht, das das Auge des Betrachters anziehen könnte.

Beschreibung der Fotografie "Temporale" 
Wer meine Fotografien und Bildbeschreibungen bereits kennt, weiss, dass ich kein Freund von extrovertierten und lauten Fotos bin. Aber jetzt muss ich es mal so richtig krachen lassen. 
Hektisch suchte ich einen geeigneten Standort und wählte die Perspektive. Wegen des starken Windes und der interessanteren Perspektive habe ich die Kamera in Bodennähe auf das Stativ gestellt. Kurz nachdem ich dieses Aufnahme gemacht hatte, wurde es heftig. Schneller als erwartet kam ein Sturm auf mich zu. An ein trockenes Einpacken der Ausrüstung war nicht mehr zu denken. Wie eine Henne kauerte ich mich schützend über mein Kamera-Baby, während mir der Regen auf den Rücken peitschte. Zum Glück war der Spuk bald vorbei. Kamera und Aufnahme blieben trocken. Ich nicht.
Die Farbfotografie zeigt im Querformat eine Küstenlandschaft an der Südwestspitze Siziliens unter einem bedrohlichen Himmel. Dunkle, dichte und bedrohliche Wolken dominieren den oberen Teil des Bildes, während rechts die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke brechen und das Meer und die Felsen am Ufer beleuchten. Die Küstenlinie ist steinig und rau, mit einer Mischung aus großen und kleinen Felsen, die bis ins Meer reichen. Im Hintergrund sind die Silhouetten der Berge zu sehen. 
Die Komposition der Fotografie nutzt Kontraste und die doch recht dramatische Beleuchtung, um eine intensive Stimmung zu erzeugen. Der dunkle Himmel und die schweren Wolken erzeugen eine bedrohliche Atmosphäre, die durch die Lichtstrahlen durchbrochen wird, die das Meer und die Küstenlinie erhellen. Diese Lichtstrahlen wirken wie visuelle Highlights, die den Blick der Betrachtenden durch das Bild führen.
Diese Fotografie könnte viele Geschichten erzählen und verschiedene Interpretationen hervorrufen. Ich persönlich ziehe es vor, bedeutungsschwangere Fotografien schwanger zu lassen, anstatt sie mit kitschigen und leeren Worthülsen zu überfrachten. 

Beschreibung der Fotografie "Liberi" 
Die Farbfotografie zeigt verwitterte, knorrig verdrehte Äste eines im Bild nicht sichtbaren Baumes. Sie durchziehen das gesamte Bild einschliesslich Himmel und Meer. Die Äste sind fast kahl, mit nur wenigen trockenen Blättern und Zweigen. Der Hintergrund zeigt einen wolkenverhangenen Himmel in sanften Blau- und Grautönen. Darunter erstreckt sich in einem schmalen Streifen das ruhige, türkisblaue Meer bis zum Horizont. Das Bild wurde im Querformat aufgenommen.
Die Komposition betont die Struktur und Form der Baumäste, die sich wie ein natürliches Gitter über das Bild spannen. Die knorrigen, verdrehten Formen der Äste stehen im Kontrast zu den glatten, weiten Flächen des Meeres und des Himmels. Die diagonale Anordnung der Äste führt das Auge des Betrachters durch das Bild und erzeugt eine dynamische, aber dennoch harmonische Balance.
Die Fotografie überzeugt mich durch ihre ästhetische Schlichtheit und die Betonung der natürlichen Schönheit. Die beeindruckende Struktur der Äste und der minimalistische Hintergrund schaffen meiner Meinung nach eine ruhige, meditative Atmosphäre. Die Texturen der Äste und die sanften Farbtöne des Himmels und des Meeres erzeugen eine starke visuelle Wirkung und laden die Betrachterinnen und Betrachter ein, sich ihren Gedanken und Gefühlen hinzugeben.
Die Zweige könnten für die unendlichen Neuronen in unserem Gehirn und ihre noch unendlicheren Verbindungen stehen. Und der Himmel und das Meer für die Freiheit der Gedanken. Ich benutze dieses Foto, um einen klaren Kopf zu bekommen und meine Gedanken zu befreien.
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